Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Trocknung gegen Verderbnis

Erstellt von r.ehlers am Dienstag 5. April 2016

Getrocknete pflanzliche Lebensmittel zu essen, mussten wir Menschen nicht erst lernen. Im Zyklus der Jahreszeiten entstehen trockene Pflanzenprodukte sowohl durch die Kraft der Sonne wie in der trockenen winterlichen Kälte unter der Schneedecke. Sonnengetrocknete und kältegeschützte Pflanzensamen, Nüsse und Kräuter waren schon für unsere Vorfahren, die Jäger und Sammler, ein wichtiger Bestandteil ihrer Nahrung.

 

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Schimmel überwächst einen verderbenden Pfirsich. Die Einzelaufnahmen wurden im Abstand von etwa 12 Stunden erstellt – über einen Zeitraum von sechs Tagen.

Ohne Trocknung oder andere konservierende Maßnahmen verdirbt jede pflanzlich Nahrung schon auf dem Halm oder am Baum und Strauch, wenn sie nicht bei Erntereife von ihrem Wachstumsumfeld getrennt wird. Wird sie dann nicht sofort konsumiert, verdirbt sie allerdings umso schneller,wenn sie nicht alsbald getrocknet oder anderweitig gegen Oxidation und Befall von Schimmel und Bakterien geschützt wird. Wir kennen das heute besonders gut bei Gemüse und Kräutern, die Tag für Tag erhebliche Anteile ihrer Vitalstoffe (Vitamine, Enzyme, Mineralien, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe) verlieren, wenn wir sie einfach herumliegen lassen. Das Elend der Verderbnis bis zum reinen Abfallprodukt wird durch den Aufenthalt im Kühlschrank nur ein wenig hinausgeschoben. Schonend getrocknet und zu Mehl verarbeitet ist das Mehl der  Pflanzenprodukte jahrelang genießbar und behält auch weitestgehend seine Vitalstoffe.

Können wir auf Trocknung aber nicht einfach verzichten, indem wir alle Nahrung frisch essen oder nach der Ernte sofort einfrieren und direkt nach dem Auftauen essen?

Technisch ist das weitgehend möglich, auch wenn durch Einfrieren und Auftauen die natürliche Konsistenz der Nahrung und damit „der Biss“ leiden. Es klappt aber aus Gründen der Logistik nicht. Es gibt zwar Kühltaschen, die das vorzeitige Auftauen tief gefrorener Nahrung für ein paar Stunden hinauszögern können, ihr Gebrauch ist aber zu umständlich und hat sich daher in der Masse nicht durchgesetzt. Hauptgrund dafür ist allerdings, dass die Lebenmittelindustrie mit ihren modernen Verfahren der chemischen Haltbarmachung von Lebensmitteln einen weit bequemeren Weg der Beschaffung und Lagerung eingeführt hat, auf den das Publikum blind eingestiegen ist.

Traditionell gibt es auch die Wege der Konservierung durch Einlagerung in Salz (Pökeln) und Einwecken mit reichlich Zucker die Verzehrbarkeit von Lebenmitteln über viele Monate oder gar Jahre hinauszuschieben. So wie der Einsatz von körperfremden Chemikalien zur Haltbarmachung sich immer wieder als großes Gesundheitsrisiko erweist, ist die Aufnahme von viel Salz und Zucker ein beträchtliches Gesundheitsproblem.

Eines ist aber klar:

Wer ganz konsequent vorgeht, kann allen Problemen des Lebensmittelverderbs wenigstens theoretisch komplett entgehen, indem er alle seine Nahrung allein aus zwei Quellen besorgt und nutzt:

  • Was er noch am selben Tage verzehrt, kauft er ein, wenn er sicher ist, dass die Ware absolut erntefrisch ist.
  • Alles was er später isst, kauft er ebenso frisch ein und friert es ein,wenn es nicht schon tiefgefroren ist.

Wer so vorgeht, kann ganz auf die Summe der mit Hilfsstoffen künstlich haltbar gemachten Lebenmittel verzichten. Er kann sogar – wohl mit Ausnahme von Gewürzen und Nüssen – weitestgehend auch auf schonend getrocknete Lebensmittel verzichten.

Die schonende Trocknung bei geringen Temperaturen erhält zwar zu hohen Anteilen die in den Pflanzen enthaltenen Vitalstoffe, ein kleiner Teil geht aber durch den Entzug des Wassers aus der Nahrung immer verloren, ein weiterer kleiner Teil durch die meist folgende Zerkleinerung bis hin zur – schonenden – Vermahlung.

In der Nahrung auch auf getrocknete und gemahlene Pflanzenprodukte zu verzichten, ist wie gesagt theoretisch möglich. Unmöglich ist dies aber in unserer Kochkultur. Wie soll man ohne Mehle kochen, backen und Soßen herstellen?

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Blonde Mehlschwitze

 

Neue, wichtige Gründe, getrocknete Pflanzenmehle zu konsumieren

Mit getrockneter und gemahlener Pflanzenkost erzielt man in der Ernährung Wirkungen, die mit dem Konsum frischer oder aufgetauter tiefgefrorener frischer Nahrung nicht erzielen kann. Zu diesem Schluss kam ich wie die Jungfrau ans Kind, als ich bei einem Geschäftsbesuch nach China das dortige Lebensmittelprodukt „KUIKE“ kennenlernte, das allein aus Pflanzenmehlen besteht  und das mit dem Verzehr einer ganz kleinen Menge davon frappierende mentale – serotonerge – Wirkungen bei mir auslöste (s. http://www.essenspausen.com/meine-aminas-history/ und  http://www.essenspausen.com/mehl-essen/.

Damals wusste ich noch nicht, dass zu dieser Übung auch gehörte, dass diese gemahlene Pfanzenkost auf leeren Magen verzehrt wird. Dies tat sich allerdings automatisch jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen. Als ich es später mit dem Verzehr nach dem Frühstück versuchte, blieb jede besondere Wirkung aus. Gleichfalls verstand ich erst Jahre später, dass die starken mentalen Wirkungen nur eintraten, wenn die von mir native Kost genannte Nahrung im Kern aus fein gemahlenen faserreichen Pflanzensamen besteht.

Mit dem weiteren Eindringen in die Geheimnisse der Verstoffwechslung unserer Nahrung sind in meiner sicheren Erkenntnis neben die Vorteile Förderung der körpereigenen Produktion des Botenstoffes und Wohlfühlhormons Serotonin weitere enorme Vorteile getreten, die ebenfalls nur durch den Verzehr getrockneter und gemahlener Nahrung am Ende einer längeren Essenspause entstehen:

  • Entzieht man Pflanzensamen ihren Wasseranteil und vermahlt das Ergebnis zu Mehl, erhält man eine Nahrung mit einem hohen prozentualen Anteil an Vitalstoffen. Dieser liegt um ein zehnfaches höher als bei den noch nicht getrockneten Ausgangsprodukten. Mit dem Verzehr eines gestrichenen Esslöffels von knapp 8 Gramm nativer Kost führt man sich die Menge an Vitalstoffen zu wie beim Verzehr von 80 Gramm der Ausgangsstoffe. Das sollte jedem Betrachter klar machen, dass es nicht um eine vernachlässigenswerte geringe Menge an Vitalstoffen geht.
  • Die native Kost ist durch die vorwiegend hochfeine Vermahlung bis in ihre Zellen aufgebrochen. Beim direkten Verzehr der frisch geernteten Ausgangsstoffe ist in aller Regel davon auszugehen, dass der Löwenanteil dieser Nahrung nicht durch das Kauen der Nahrung bis in  ihre (rd. 180 µm großen) Zellen hinein aufgebrochen ist. Da die menschliche Verdauung keine Enzyme kennt, die die Zellulosepanzer der Pflanzenzellen aufbrechen können, kommen wir auf diesem Wege kaum an die Masse der wichtigen Vitalstoffe heran. Im Gegenteil faulen die Inhalte der nicht geöffneten Pflanzenzellen vor sich hin und sonderen giftige Gase ab.
  • Zusammen mit Flüssigkeit auf den leeren Magen aufgenommen wird die kleine Portion nativer Nahrung nicht im Magen festgehalten, sondern passiert mühelos den in Ruhe immer relaxierten Magenpförtner, und kann dann leicht den ganzen Dünndarm durchlaufen. Auf diese Weise wird die beträchtliche Ladung an wertvollen Vitalstoffen so schnell resorbiert wie bei keinem anderen Essvorgang.
  • Basis für diese vorteilhaften Wirkungen ist, dass die Ausgangsstoffe der nativen Nahrung roh verwendet werden und auch im Laufe der Bearbeitung und des Verzehrs ihre Rohstoffqualtät nicht verlieren. Um gesund zu bleiben oder zu werden, müssen wir zwar keine reinen Rohkostler werden. Bei der in unseren Breiten aber viel zu intensiven Hitzebehandlung unserer Nahrung in unseren Küchen werden mit den Vitalstoffen insgesamt auch die Nahrungsenzyme zerstört, auf die wir aber für den Erfolg der Verstoffwechslung dringen angewiesen sind.

Am Ende geht es beim Verzehr getrockneter und gemahlener inhaltsreicher Pflanzennahrung auf leeren Magen nicht bloß um eine Alternative zu anderen Essweisen, sondern um ein Novum im Essverhalten mit erheblichen physiologischen und gesundheitlichen Vorteilen für die Konsumenten.